Roland Koch in Saerbeck
Leserbrief von Herbert Breidenbach
„Atomkraft- ja bitte !“ war die Botschaft von Roland Koch auf der CDU-Wahlveranstaltung in Saerbeck. Nicht als Brückentechnologie verkaufte Koch die Kernenergie, sondern sogar offensiv als Energietechnologie der Zukunft.
Dass der „Sympathieträger“ der CDU gerne in die argumentative Mottenkiste greift, ist bekannt. Erschreckend daran ist, dass die CDU im Zukunfts-Kreis Steinfurt und in der Klimakommune Saerbeck mit solchen Botschaften auf Stimmenfang für die Landtagswahl geht.
Koch setzt sich für die Atomenergie ein, um die Strompreise angeblich niedrig und „sozialverträglich“ zu halten. So viel soziales Engagement ist rührend. Insbesondere wenn man weiß, das die Verlängerung der Laufzeiten pro Atomkraftwerk ca. eine Million Gewinn täglich für die Betreiber bedeutet.
Dass die gewaltigen Gewinne der großen Stromversorger ( ca. 20 Milliarden im Jahr 2008) allerdings nicht zu geringeren Strompreisen führen, wissen wir Verbraucher inzwischen.
Trotzdem versuchen die Vertreter der Atomlobby mit diesem Argument immer wieder die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken zu verkaufen. Inzwischen liegen die Vorschläge der schwarz-gelben Koalition schon bei 28 Jahren ,was Betriebszeiten von 60 Jahren bedeuten würde.
Damit steigen aber nicht nur die Milliarden-Gewinne der Konzerne gewaltig, sondern vor allem das Risiko von Störfällen und Katastrophen. Gleichzeitig würde sich auch der Berg hochradioaktiver Abfälle verdoppeln, für die es bis heute kein sicheres Endlager gibt.
Für das Risiko von Unfällen haften die Betreiber nach dem Atomgesetz aber nur mit einem maximalen Beitrag von 2,5 Milliarden. Das unternehmerische Risiko für die Geldmaschine AKW trägt also wieder einmal der Staat.
Die Antwort auf die unverantwortlichen schwarz-gelben Atompläne muss daher lauten: Atomkraft- nein danke!