Die Bevölkerung und die Landwirtschaft in der Region ist beim Thema Müllverbrennung durch die in den 90er Jahren geplante, sehr umstrittene Müllverbrennungsanlage in Greven-Reckenfeld besonders sensibilisiert. Auch wenn die geplante Monoklärschlammverbrennung im Bioenergiepark weder von ihren Dimensionen noch von den Emissionen vergleichbar ist, werden durch die Anlage erhebliche Schadstoffmengen freigesetzt. Die Saerbecker Grünen begrüßen und unterstützen daher die Initiativen des Landwirtschaftlichen Ortsvereins zur verstärkten Überwachung der Bodenimmissionen und die von der UWG beantragte Informationsveranstaltung mit einem unabhängigen Experten. Grundsätzlich können die Saerbecker Grünen die ökologischen Argumente für die Entsorgung von Klärschlämmen in spezialisierten Verbrennungsanlagen nachvollziehen. Trotzdem bleibt kritisch, dass durch die Verbrennung der Klärschlämme die Ursachen für die hohen Schadstoffbelastungen in den kommunalen Klärschlämmen nicht vermieden werden, sondern die Schadstoffe u.a. über die Luft entsorgt werden. Landesumweltminister Remmel hat sich bei der letzten Kreismitgliederversammlung der Grünen deutlich hinter die neue Klärschlammverordnung des Bundes gestellt und für eine optimierte Verbrennung von Klärschlamm mit Phosphatrückgewinnung ausgesprochen. Er bezeichnete die Klärschlammverbrennung insgesamt als Schadstoffsenke. Für die Saerbecker Grünen bleiben nach der intensiven Beschäftigung mit den Genehmigungsunterlagen Fragen zur Anlagengröße, zum Einzugsbereich und zur Optimierung der Kontroll- und Messverfahren der Emissionen. Die Grünen erwarten hier wegen des klima- und umweltorientierten Anspruchs des Standortes „Bioenergiepark“ eine Transparenz und Sicherheit, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. Nach Ansicht der Grünen darf sich die Dimensionierung der Anlage nur am Entsorgungsbedarf direkt benachbarter Kommunen orientieren, um einen umweltbelastenden Mülltourismus zu vermeiden. Ebenso wie die Energieversorgung muss auch die Entsorgung von Abfällen dezentral und regional organisiert werden.