Zukunft ist jetzt !
Wahlprogramm
zur Kommunalwahl am 30.8.2009
Bündnis 90/ Die Grünen in Saerbeck
1. „ Klimakommune “ – ohne wenn und aber !
Klimawandel und Energieversorgung sind die zentralen und globalen Herausforderungen unserer Zeit. Der Klimawandel ist Realität und seine Folgen sind bereits heute erkennbar. In Folge der Erderwärmung werden bisher unabsehbare ökologische, soziale und ökonomische Veränderungen erwartet. Nur durch ein schnelles und konsequentes Handeln jetzt kann die Erderwärmung und ihre dramatischen Folgen gebremst und gemildert werden.
Saerbeck leistet mit dem ehrgeizigen Projekt eines „Integrierten Klimaanpassungs- und Klimaschutzkonzeptes“ einen wichtigen lokalen Beitrag zum Klimaschutz, der Modellcharakter für die Region und über die Region hinaus hat.
Zentrales Ziel ist es, bis 2030 den Energieverbrauch der Gemeinde mit erneuerbaren Energien (Wind, Biogas und Sonne) zu erzeugen.
Grüne Politik fordert und fördert (z.B. durch das Erneuerbare Energien Gesetz) seit vielen Jahren einen Wechsel unserer Energieversorgung hin zu erneuerbaren und CO2-neutralen Energien. Als Saerbecker GRÜNE haben wir die Entwicklung Saerbecks zu einer klima- und energiebewussten Gemeinde bereits durch eigene Initiativen unterstützt (z.B. Bürgerkraftwerke, Gebäudemanagement ).
Wir unterstützen daher das fachlich fundierte und umfassende Klima- und Energiekonzept der Gemeinde Saerbeck .
Vor dem Hintergrund begrenzter Energiequellen leistet Saerbeck mit dem geplanten Bio-Energiepark außerdem einen wichtigen Beitrag zur Sicherung unserer Energieversorgung.
2. Wirtschaftlicher Erfolg und Arbeitsplätze durch Bio-Energiepark
Die Umwandlung des Munitionsdepots in einen Energiepark für erneuerbarer Energieträger bietet große wirtschaftliche Chancen für Saerbeck und die Region. Mit dem Bio-Energiepark werden erhebliche Investitionen in das Projekt erwartet. Durch die Beteiligung von Saerbecker Betrieben, der örtlichen Landwirtschaft und Bürgern werden Arbeitsplätze vor Ort gesichert und geschaffen. Die Planung, Umsetzung und der Betrieb des Bio-Energieparks muss so gestaltet werden, dass Gewinne überwiegend in der Region bleiben. Wir unterstützen das Projekt Bioenergiepark und die Investitionen der Gemeinde zur Planung und Umsetzung des Projektes .
Eigenständige Energieversorgung bedeutet für uns auch eigene Versorgungsnetze.
Im Sinne einer selbständigen Energieversorgung unterstützen wir gleichzeitig die Bestrebungen zu eigenen Versorgungsnetzen durch die SaerVE. Regionale Energieversorgung bedeutet Unabhängigkeit von Monopolen. Die Energieversorgung muss für die Bürger wieder kontrollierbar werden .
Für uns GRÜNE ist der Saerbecker Weg ohne Alternative, weil Saerbeck damit zum Modell für die Vereinbarkeit von verantwortungsvoller Klimapolitik , Energiesicherheit und wirtschaftlichem Erfolg wird.
3. Bildungsangebote weiter unterstützen und fördern
Saerbeck hat viel erreicht !
Saerbeck ist für Familien attraktiv und tut etwas dafür. Mit dem ausgezeichneten Angebot an Kindergärten ,der Gesamtschule und der Grundschule mit der offenen Ganztagsschule bietet die Gemeinde beste Bildungschancen.
Die Gemeinde hat damit weitsichtig die Grundlagen für die positive demografische Entwicklung des Ortes gelegt. Dank der zukunftsweisenden Gründung der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule können in Saerbeck alle Schulabschlüsse vermittelt werden. Wir GRÜNE haben seit Beginn unserer politischen Arbeit in Saerbeck diese Entwicklungen unterstützt und auch in Zeiten schmaler Haushaltsmittel die Nachhaltigkeit von Bildungsinvestitionen hervorgehoben.
Die Offene Ganztagsschule – eine Initiative von SPD und Grünen – hat sich nach anfänglichen Widerständen zu einem Erfolgsmodell entwickelt, das neben der Betreuung einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Bildungs- und Zukunftschancen leistet.
Rund 4 Mio. Euro werden im Jahr 2009 in die Erweiterung der Gesamtschule, den Ausbau der offenen Ganztagsschule und in den Bau eines weiteren Kindergar
tens fließen, um die hochwertige Infrastruktur für Bildungs- und Schulangebote zu erweitern. Die Gemeinde schafft damit weiterhin positive Rahmenbedingungen für eine familienfreundliche Entwicklung des Ortes. Die Saebecker Grünen unterstützen diese Investitionen.
Schule ist mehr als ein Gebäude
Wir unterstützen ein Bildungssystemsystem, in dem die Eigeninitiative von Kindern und Jugendlichen gestärkt wird und individuelles Lernen möglich ist. Die Saerbecker Schulen könnten auf diesem Gebiet noch mutiger werden und weitere reformpädagogische Elemente in den Unterricht und die Erziehungsarbeit integrieren. Bündnis 90 / Die Grünen werden solche Schritte unterstützen und sich für die Bereitstellung notwendiger Mittel einsetzen.
U3 – ausbauen
Die Bereitschaft und der Wunsch Kinder zu haben und zu erziehen hängt wesentlich von der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ab.
Saerbeck hat für berufstätige Eltern und Alleinerziehende mit dem Kindergartenangebot, der ganztägigen Gesamtschule, der offenen Ganztags-grundschule und der Übermittagbetreuung bereits gute Bedingungen geschaffen. Für die Betreuung und Versorgung von Kindern unter 3 Jahren sind berufstätige Eltern dagegen häufig auf private Dienstleistungen, Haushaltshilfen oder Babysitter angewiesen. Auch nach der Einführung des neuen Elterngeldes seit Januar dieses Jahres entsteht spätestens nach dem 1. Lebensjahr eine Versorgungslücke bis zur Kindergartenzeit.
Bereits 2007 haben wir Grüne daher eine Bedarfsermittlung und den Ausbau der sogenannten U3-Betreuung beantragt. Inzwischen wurde der Bedarf vom Kreis ermittelt und im Rahmen des geplanten Kindergartens an der Lindenstraße umgesetzt. Ein Ausbau der U3-Betreuung am DRK-Kindergarten ist geplant.
4. Unser Ziel heißt: gleiche Chancen durch kostenlose Bildung
Bildung muss gebührenfrei werden
In kaum einem anderen Land ist der Zusammenhang zwischen dem Bildungsabschluss der Eltern und de
m Bildungserfolg der Kinder so groß wie in Deutschland. Insbesondere die frühe Förderung von Kindern ist entscheidend für den späteren Schulerfolg. Gebühren und Kosten für die Eltern dürfen daher keine Hemmschwellen für den Besuch von Kindergarten und Ganztagesangeboten sein. Die wichtigsten Jahre in der Entwicklung eines Kindes müssen von der gesamten Gesellschaft unterstützt und gefördert werden ohne Familien gerade in der Familiengründung zu belasten.
Wir GRÜNE sind daher grundsätzlich gegen Elternbeiträge für Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen.
Wir werden uns auf allen politischen Ebenen für eine Senkung bzw. Abschaffung der Kindergartengebühren einsetzen. Da die Kindergartengebühren für alle Gemeinden ohne eigenes Jugendamt vom Kreis Steinfurt festgelegt werden, werden wir im Konsens mit unserer Kreistagsfraktion für die schrittweise Senkung der Elternbei-träge im Kreis kämpfen. Bildungschancen statt FMO-Ausbau !
Auf kommunaler Ebene haben wir bereits ein bildungspolitisches Signal gesetzt und die Anhebung OGS-Gebühren abgelehnt. Unser Ziel ist eine Senkung und langfristige Abschaffung der OGS-Gebühren. Ebenso möchten wir eine Diskussion darüber anregen, in welcher Form eine Senkung der Kindergartengebühren unmittelbar durch Maßnahmen in Saerbeck zu erreichen wäre.
Denkansätze wären die Einrichtung eines eigenes Jugendamtes oder eventuelle kommunale Zuschüsse. In der gegenwärtigen Finanzsituation müssten zusätzliche Kosten durch höher Einnahmen der Gemeinde refinanziert werden. Denkbar wäre eine Anhebung der Gewerbesteuer B.
Armut mildern
Saerbeck ist keine Insel des Glücks, wie es manchmal erscheinen mag. Auch in Saerbeck gibt es Menschen, die auf die Unterstützung einer Tafel angewiesen sind, die durch Zeitarbeit oder Niedriglohn ausgebeutet werden, gibt es Kinderarmut. Es ist ein Ziel grüner Politik das Auseinanderdriften unserer Gesellschaft zu verhindern. Auf der Gemeindeebene sind wir daher weiterhin für eine Bündelung gemeindlicher Hilfen (Familienpass) für einkommensschwache Familien.
Jugendarbeit / Sportförderung
Wir unterstützen weiterhin die professionelle und ehrenamtliche Jugend- und Bildungsarbeit des Kolpingwerkes und der Saerbecker Vereine. Im Rahmen von verfügbaren Mitteln aus dem Konjunkturprogramm II unterstützen wir eine Verbesserung der Umkleidesituation im „Falke“-Treff .
5. Lebensqualität durch weniger Verkehr
Ab in die Marktstraße – aber bitte zu Fuß oder mit dem Fahrrad
Wir GRÜNE sehen in den Gestaltungskonzepten, die einen verkehrsberuhigten Ausbau der Marktstraße vorsehen, große Chancen, die Ortsmitte in Zukunft weiter zu stärken und zu beleben. Wegen der Struktur des Einzelhandels in der Marktstraße und den guten Parkmöglichkeiten im Umfeld teilen wir die Befürchtungen der Geschäftsleute um Einkommensverluste nicht, sondern sehen in den städtebaulichen Konzepten mit einer Fußgängerzone eher positive Möglichkeiten für die Gastronomie und den Einzelhandel. Für den notwendigen Lieferverkehr und größere Einkaufsmengen ist auch in dem Planungskonzept mit Fußgängerzone ein Anliegerverkehr möglich. Die Marktstraße ist Lebensraum – kein Parkplatz.
Nordumgehung mit ökologischem Augenmaß
Im Hinblick auf die notwendige Verkehrsentlastung des Ortskerns unterstützen wir die geplante Saerbecker Nordumgehung. Allerdings befürworten wir nicht die weitgehende Verlegung der Trasse in den freien Naturraum nach Norden.
Wir GRÜNE werden uns dafür einsetzen, die Umwelt- und Naturbelastungen durch den Bau der Nordumgehung zu minimieren. Durch eine direkte Anbindung der nördlichen Wohngebiete müssen die Verkehrsbelastungen am Bevergerner
Damm reduziert werden. Auch wenn die Planung der Nordumgehung nun in eine konkrete Phase tritt, halten wir es für notwendig die Verkehrsprognosen auf denen die Planung beruht weiterhin kritisch zu prüfen und die Nachhaltigkeit der Nordumgehung zu hinterfragen. Der Bau der Nordumgehung und die damit verbundenen erheblichen ökologischen Nachteile sind für uns Grüne nur vertretbar wenn gleichzeitig der innerörtliche Autoverkehr konsequent eingeschränkt wird.
6. Saerbeck soll Dorf bleiben
Saerbeck soll Dorf bleiben
Der weiterhin zunehmende Flächenverbrauch durch Wohn- ,Gewerbe- und Verkehrsflächen ist wegen der ökologischen Nachteile und der Einschränkungen für die Landwirtschaft für uns GRÜNE ein ständiger Konflikt in der Dorfentwicklung.
Im Rahmen der Zielvorstellung, eine finanziell unabhängige Gemeinde zu werden, haben wir GRÜNE – trotz mancher Bauchschmerzen – die Entwicklung von Bau- und Gewerbegebieten unterstützt. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass gleichzeitig Arbeitsplätze im Ort geschaffen werden konnten, schien es auch ökologisch vertretbar zu sein, Wohnmöglichkeiten anzubieten. Nach dem starken Bevölkerungszuwachs der letzten Jahre und einer strukturellen Verbesserung der Finanzsituation ist für uns GRÜNE nun aber die Grenze des Wachstumsbooms erreicht.
Die Gemeinde sollte noch vorsichtiger und nur am Bedarf orientiert weitere Flächen verbrauchen. Eine angebotsorientierte Siedlungspolitik werden wir nicht unterstützen. Nur in sehr begrenzten und kleinen Ergänzungsflächen werden wir weitere Bauplanungen befürworten. Da es im wesentlichen junge Familien sind, die kinderfreundliche Wohnverhältnisse suchen , ist die Nähe zum Ortskern und zu den zentralen Bildungseinrichtungen für uns ein entscheidendes Kriterium.
Ortsentwicklungen in westlicher Richtung erfordern nach unserer Ansicht auch eine Anpassung der Infrastruktur ( Schulen, Kindergärten, Geschäfte ) in diesem Bereich.
Auch im Hinblick auf die Erfordernisse der landwirtschaftlichen Betriebe müssen ausreichende landwirtschaftliche Flächen erhalten bleiben.
Demografische Entwicklung erfordert Umdenken
Für Saerbeck wird eine positive Bevölkerungsentwicklung vorhergesagt. Gleichzeitig steigt aber auch der Anteil älterer Mitbürger, die attraktive, bedarfsgerechte Wohnungen benötigen. Die Ortsentwicklung muss in den nächsten Jahren diese neue Bedarfssituation verstärkt berücksichtigen. Durch die veränderten Wohnbedürfnisse älterer Menschen wird mittelfristig in den bestehenden Wohngebieten ein Generationenwechsel stattfinden. Junge Familien werden sich verstärkt in den vorhandenen Wohn- und Hausbestand einkaufen. Damit wird dann auch der Bedarf an Neubauten eingeschränkt.
Infolge der demografischen Entwicklung muss sich die Ortsplanung von der Fixierung auf neue Baugebiete lösen und verstärkt auf altengerechte Wohnmöglichkeiten in der Ortsmitte und die Förderung von Verdichtungs- und Ausbaumaßnahmen im Hausbestand ausrichten. Dies wäre aus grüner Sicht eine notwendige Umorientierung im Sinne eines nachhaltigen Flächenverbrauchs , aber auch im Sinne energiesparender Sanierungen des älteren Hausbestandes.
Aktuell: Wohnen im Eschgarten – nur wenn es nicht stinkt !
Den Bereich Eschgarten 3 halten wir im Rahmen einer geringfügigen, bedarfs-orientierten Ortserweiterung für geeignet, wenn die vorhandenen Geruchsemissionen vermindert werden. Entsprechend unserem Antrag sollen geruchsmindernde Maßnahmen laut Ratsbeschluss vom Juni 2009 über eine Umlage der Grundstückspreise finanziert werden ohne Kostenbelastung der angrenzenden landwirtschaftlichen Betriebe.
Nur so lassen sich in einer landwirtschaftlich strukturierten Gemeinde Konflikte zwischen vorhandenen landwirtschaftlichen Interessen und dem Anspruch auf ein gesundes Wohnen lösen. Die Anhebung von Geruchs-Grenzwerten halten wir nicht für den richtigen Weg.
Im Falle einer tatsächlichen Bebauung im Bereich Eschgarten 3 würden geruchsmindernde Maßnahmen auch die hohen Geruchsbelastungen in dem bestehenden Wohngebiet Eschgarten 2 vermindern.
Grundsätzlich gilt für uns GRÜNE: Ein Baugebiet Eschgarten 3 kann es nur geben, wenn die Geruchsbelastungen gesenkt werden können.
Ein Herz für Bäume
Bäume haben es in Saerbeck manchmal schwer, weil sie in zu kleinen Baumscheiben, an falschen Standorten oder einfach als „Dreckschleudern“ angesehen werden. Dabei prägen Bäume das Ortsbild, verbessern die CO2-Bilanz und werden im Zuge der Klimaveränderungen als Feuchtigkeits- und Schattenspender immer wichtiger. Wir GRÜNE werden uns daher für den Erhalt , die Erneuerung und den weiteren Ausbau straßenbegleitender Bäume einsetzen. Sogar in Großstädten gehören große Bäume ins Straßenbild – das sollte in der Klimakommune Saerbeck auch möglich sein.
Konkret gefährdet sind die Bäume an der Lindenstraße wegen der Wurzelschäden im Straßenbereich. Wir sind für den Erhalt dieser Baumallee und für die schrittweise Sanierung der Baumscheiben.
Der Lengericher Damm als historische Baumallee ist wegen seiner Einschränkungen und Gefahren ebenfalls in der Diskussion. Wir halten diese Baumallee als Landschaft- und Kulturdenkmal für schützenswert. Wir haben durch mehrfache Anträge eine – noch zu hohe – Geschwindigkeitsbeschränkung im Gefahrenbereich erwirkt.
7. Mobil auf dem Lande – auch ohne eigenes Auto
Besssere Busverbindungen
„ Ich bin dann mal weg !“ Ein Vorhaben, das in Saerbeck nicht immer ganz leicht ist, wenn man auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist. Mit der S50 geht abends ab 19:00 nichts mehr Richtung Münster, Sonntags nur zweistündlich; Nachtbusse fahren Freitags nicht; Die R61 nach Greven hält dort nicht am Bahnhof und fährt nur gleichzeitig mit der S50 ab usw.
Wir GRÜNEN setzen uns für bessere Busverbindungen von und nach Saerbeck ein, damit ein Leben ohne Auto (freiwillig oder unfreiwillig, z.B. Jugendliche, Behinderte oder Einkommensschwache) auch hier gut möglich ist. Ansätze wären dabei eine Verlängerung der Takte der S50, eine Anbindung der R61 an eine Zugverbindung in Greven, mit der eine zweite halbstündlich versetzte Verbindung nach Münster möglich würde. Auch die Verbindungen nach Emsdetten und Greven müssen verbessert werden.
Bürgerbus
Wir unterstützen das erfolgreiche Modell des Bürgerbusses zwischen Saerbeck und Emsdetten. Die Verbindung hat durch das Engagement der ehrenamtlichen Busfahrer und Organisatoren schon erhebliche Verbesserungen gebracht und auch die Nebenstrecken angebunden.
Bürgerauto
Besonders Zweitwagen könnten im ländlichen Bereich vielfach durch Carsharing-Autos ersetzt werden. In vielen Fällen kann diese Form von Mietwagen eine praktische und kostengünstige Alternative sein. Wir werden daher weiter daran arbeiten , ein Carsharing-Angebot in Saerbeck einzurichten.
Wir meinen: Moderne individuelle Mobilität braucht das Bürgerauto.
Die Gemeinde Saerbeck kann den Aufbau eines solchen Systems aktiv unterstützen und sich mit ihren gemeindeeigenen Fahrzeugen daran beteiligen. Das spart der Gemeinde Geld, schont die Umwelt und verbessert das Angebot für die Bürger.
(genauere Erläuterungen zum Carsharing-System finden Sie auf unserer Website)
8. Sparsamer und nachhaltiger Umgang mit Gemeindefinanzen
Durch die positive Gewerbe- und Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre gehört Saerbeck zu den Gemeinden des Kreises, die unabhängig sind von finanziellen Zuweisungen des Landes. Saerbeck steht finanziell auf eigenen Füßen. Die Zahl der Arbeitsplätze konnte seit 1995 verdoppelt werden. In der Bewertung der wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen nimmt Saerbeck eine Spitzenstellung ein.
Die leistungsfähigen Saerbecker Unternehmen haben durch ihre zukunfts-orientierten Produkte und Technologien gute Chancen die gegenwärtige Finanzkrise aus eigener Kraft zu bewältigen.
Eine Wirtschaftsförderung der Gemeinde durch eine allgemeine Senkung der Gewerbesteuer (CDU-Antrag) halten wir daher nicht für erforderlich.
Das Projekt „Klimakommune“ und insbesondere die Umsetzung des Bio-Energieparks kann bei einer Beteiligung von Saerbecker Betrieben und der heimischen Landwirtschaft als „3. Konjunkturprogramm“ zu einer Stärkung der Saerbecker Wirtschaft und damit zu einer Verbesserung der Gemeinde führen.
Die hohen Investitionen der letzten Jahre in den Bildungsbereich haben zu einer Verschuldung der Gemeinde mit einer pro-Kopf-Verschuldung von ca. 1200 Euro geführt (Gesamtschulden 8,8 Mio Euro). Für uns Grüne waren diese Bildungsinvestitionen wichtiger als der Abbau von Schulden – auch weil wir wissen, dass Schul-, Bildungs- und Betreuungsangebote als sogenannte „weiche“ Faktoren im Standortwettbewerb gelten und auch Bedeutung für die Gewerbeentwicklung haben. Die noch nicht absehbaren Folgen der Finanzkrise, der Erhalt der finanziellen Unabhängigkeit, die veränderte neue Haushaltsführung (NKF) erfordern in den nächsten Jahren allerdings eine sehr sparsame und zurückhaltende Haushaltspolitik. Die Finanzierung unserer bildungspolitischen Ziele auf Gemeindeebene kann nach unserer Vorstellung daher nur durch eine verbesserte Einkommenssituation erfolgen.
Beim Einsatz der Mittel aus dem Konjunkturprogramm II sehen wir eine Priorität bei den geplanten Bildungseinrichtungen und Energiesparmaßnahmen, die den Gemeindehaushalt langfristig entlasten. Einen Aus- oder Neubau des „Falketreffs“ aus Mitteln des Konjunkturprogramms werden wir unterstützen.
150000 Euro für die Erneuerung der Pflasterung auf dem Kirchplatz (SPD-Antrag) lehnen wir ab und halten diese Maßnahme auch aus städtebaulichen Gründen nicht für wünschenswert.
9. Grüne Politik endet nicht an der Gemeindegrenze
Wir engagieren uns über Saerbeck hinaus gegen Atom-und Kohlekraftwerke, gegen Gentechnik- aber für faire Lebensmittelpreise und gegen einen ökoligisch und ökonomisch unsinnigen Ausbau des FMO
Verantwortliche Klimapolitik bedeutet: Nein zur Atomkraft und dem Ausbau der Kohlekraft !
Die großen Energieversorger und deren Lobby in der Politik setzen weiterhin auf die Technik des letzten Jahrhunderts. Die Risikotechnologie Atomkraft wird als „Klimaretter“ schön geredet und alleine in Deutschland sind mehr als 25 neue Kohlekraftwerke im Bau und in der Planung mit einem zusätzlichen jährlichen CO2-Ausstoß von 200 Mio. Tonnen. Mit diesen Planungen wird jetzt die Zukunft einer Energiewende verbaut und die deutschen Klimaschutzziele unterlaufen
Die Saerbecker GRÜNEN unterstützen daher aktiv und finanziell die Aktionen von Atomgegnern und Naturschutzverbänden gegen die verantwortungslose und nur am Gewinn orientierte Energie- und Klimapolitik der großen Stromkonzerne. Wir sind daher gegen eine Beteiligungen von „Atom- und Kohlekonzernen“ an Projekten im Saerbecker Energiepark Als Zeichen gegen die Atom- und Kohlepolitik unseres Stromversorgers RWE streben wir auch an, beim Strombezugs für gemeindliche Gebäude auf Ökostrom- Anbieter zu wechseln.
Der geplante Ausbau des Flughafens Münster-Osnabrück steht für uns im Widerspruch zu den Klimaschutzzielen und wird daher von uns abgelehnt.
Gentechnik
Faire Lebensmittel- und Erzeugerpreise sind die Voraussetzung für eine gesunde, boden- und tierverträgliche Landwirtschaft. Die Saerbecker Grünen unterstützen daher den Kampf der Landwirte um faire Erzeuger- und Lebensmittelpreise.
Die Errichtung von industriellen Hähnchenmastanlagen auf den Gemeindegebiet lehnen wir ab.
Wir fordern eine Landwirtschaft ohne Gentechnik, da die Verbraucher mehrheitlich genveränderte Lebensmittel ablehnen und die Verbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen nicht kontrolliert werden kann. Die Gemeinde Saerbeck hat auf Grund unseres Antrages bereits die Verbreitung von genmanipulierten Pflanzen auf gemeindeeigenen Flächen und verpachteten Flächen untersagt. Wir unterstützen die Selbstverpflichtung einiger Saerbecker Landwirte zum Verzicht auf Gentechnik.
10. Eigenständig und kritisch – aber sachlich und konstruktiv
In diesem Stil möchten wir weiter die erfolgreiche Entwicklung Saerbecks mitgestalten.